
Eine Auflösung von 1920 x 1200 Bildpunkten bei einer Lichtleistung von 5000 Lumen – das sind Eckwerte für einen Projektor, mit dem man professionell auch in größeren Räumen klarkommen dürfte. Aber nicht nur diese beiden technischen Daten sind dafür ausschlaggebend, dass man beeindruckende Bilder zeigen kann. Der LU930 von BenQ ist ein Gerät, das nicht nur durch seine Technik sondern auch durch viele Details hervorsticht. Wir haben den Projektor heute getestet.
Mit seiner Grundfläche von in etwa einem DIN A3-Papier und seinem sachlich-schlichten Gehäusedesign passt der LU930 sicherlich in nahezu jede Arbeitsumgebung. Das Gerät ist zudem mit gut sechs Kilogramm sehr leicht für einen Projektor mit Laserlichtquelle und einer Lichtleistung von 5000 Lumen. Das vereinfacht sicherlich die Montage und Installation, aber auch den Transport, wenn der Projektor nicht fest installiert sondern von Raum zu Raum transportiert werden soll oder im Rahmen von Veranstaltungen mal hier und mal dort eingesetzt wird.
Das sehr große Projektionsobjektiv ragt ein Stück aus dem Gehäuse hervor und kann deswegen ganz problemlos manuell bedient werden. Als Schutz dient ein Gehäusevorsprung unter dem Objektiv, der die Gefahr einer mechanischen Beschädigung reduziert. Die Einstellungen von Zoom und Fokus beeinflussen sich nur geringfügig gegenseitig.
Stellräder für den sehr weiten Lens-Shift.
Oben auf dem Gerät sind unter einer Klappe zwei Stellregler für den horizontalen und vertikalen Lens-Shift zu finden. Hier ein großes Lob: Die Lage der Projektion lässt sich in sehr weitem Rahmen variieren. Vertikal sind ±60 % möglich, horizontal sind es ±23 %. So ist man sehr flexibel bei der Wahl der Aufhängung oder Aufstellung des Gerätes, was zum Beispiel dann sehr hilfreich ist, wenn eine bereits vorhandene Aufhängung genutzt werden soll.
An der Geräterückseite befindet sich das Anschlussfeld, das für nahezu alle üblichen Normen die entsprechenden Buchsen zur Verfügung stellt. Zwei HDMI-Eingänge sind ebenso vorhanden, wie eine Buchse der alten VGA-Norm oder Cinch-Buchsen für ein Komponentensignal. Ein LAN-Anschluss ermöglicht die Einbindung des Gerätes in ein Netzwerk und damit die Steuerung und Kontrolle aus der Ferne über eine entsprechende Raum- oder Mediensteuerung.
Das rückseitige Anschlussfeld dürfte dem Präsentationsalltag alles bieten.
Wie oben bereits kurz erwähnt, nutzt der LU930 als Lichtquelle die Kombination aus Laserdioden und Phosphor. Eine solche Lichtquelle ist nicht nur besonders langlebig – BenQ gibt hier 20.000 Stunden an, sie kann zudem in jeder Raumlage betrieben werden und auch häufiges Ein- und Ausschalten schadet ihr nicht. Auch nicht ganz unerheblich: Es kommt kein Quecksilber zum Einsatz, was sie umweltverträglicher macht. Eine Herausforderung für die Entwickler ist aber, dass die Betriebstemperatur der Halbleiterdioden in einem engen Fenster gehalten werden muss. Eine gute Kühlung ist also unabdingbar. Bei BenQ hat man sich bei diesem Gerät für mehrere geregelte Lüfter entschieden, was das Gewicht des Projektors gering hält, die Betriebsgeräusche allerdings erhöht. Bis zu 37 dB gibt BenQ an.
Wir schalten den Projektor ein und bereits nach neun Sekunden ist das Logo in voller Lichtleistung zu sehen, weitere neun Sekunden später ist das Eingangssignal durchgeschaltet. Unser Gerät ist auf den Bildmodus „Präsentation“ eingestellt und wir sind hoch erfreut über die Qualität der dargestellten Farben. Zu sehen sind strahlende satte Farben und feine Abstufungen in die Pastelltöne. Nicht ganz sauber ist die Farbe „Gelb“ aber das Gesamtergebnis ist um ein Vielfaches besser, als bei manchen älteren DLP-Projektoren. Der LU930 kann aber noch besser. Schaltet man in den Bildmodus „sRGB“ dann ist auch von Gelbschwäche nichts mehr geblieben. Die Lichtleistung ist allerdings geringer geworden. Nun wollen wir wissen, wie der Bildeindruck bei voller Lichtleistung ist und schalten in den Modus „Hell“. Auch hier sind wir positiv überrascht. Sieht man einmal von leicht unsauberem „Rot“ und „Gelb“ ab, dann ist die Darstellung auch hier für den Präsentationsalltag mehr als ausreichend. Mit der BlueCore Lasertechnologie ist es BenQ gelungen, die Schwächen früherer DLP-Produkte nahezu vollständig auszumerzen.

Jetzt wollen wir noch wissen, ob unser Testkandidat auch die Lichtleistung von 5000 Lumen schafft. Wir stellen den Projektor nach Norm ein und messen an der Projektionsfläche. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: bei unserem Testkandidaten stellen wir eine Lichtleistung von 4823 Lumen fest, was gerade mal um 4 % unter dem Soll liegt. Auch die Gleichmäßigkeit der Lichtverteilung ist lobenswert. Sie liegt bei 89 %, was bedeutet, dass das dunkelste der neun Messfelder immer noch 89 % der Beleuchtungsstärke des hellsten erhält. Da ist mit bloßem Auge kein Hotspot und auch keine dunklere Ecke zu erkennen.
Noch ein Paar Worte zur IR-Fernbedienung. Sie ist handlich und bietet viele nützliche Funktionen im direkten Zugriff. Für die Quellauswahl muss man ein Menü aufrufen.
Saubere, strahlende Farben bei sRGB Keine qualitativen Abstriche bei „Präsentation“ Selbst in der hellsten Einstellung gibt es kaum Abstriche bei der Farbqualität.
Farbdarstellung BenQ LU930
Fazit
Der LU930 von BenQ ist ein mit 5000 Lumen lichtstarker Projektor mit guter WUXGA-Auflösung. Besonders lobenswert sind seine auch in der hellsten Einstellung sehr gute Farbdarstellung und der sehr große Lens-Shift Bereich.
BenQ LU930: Lichtleistung in lm
Benq: Auflösung WUXGA 1920 x 1200, Lichtleistung lt. Hersteller: 5000 Lumen
4630 | 4900 | 4580 |
4740 | 4960 | 4750 |
4850 | 5160 | 4840 |
E = 4823 Lumen, gemessen in enger Anlehnung an IEC. Prozentuale Lumen-Abweichung von Herstellerangabe: -4%, Lichtl. bei „sRGB“ / „beste Farbe“: 2422 Lumen, Lichtl. bei „Präsentation“ / „Normal“: 3088 Lumen, G2 = Emin/Emax * 100 = 89%
Technische Daten: BenQ LU930
Hersteller: | Benq |
Modell: | LU930 |
System: | 1 x DMD 0,48“ |
Auflösung (physikal.): | WUXGA 1920 x 1200 |
Darstellb. Auflösung: | WUXGA 1920 x 1200 |
Lichtleistung angegeben: | 5000 Lumen |
Lichtleistung gemessen: | 4820 Lumen (IEC) |
Lichtleistung sRGB: | 2420 Lumen |
Ausleuchtung angegeben: | k.A. |
Ausleuchtung gemessen: | 89 % |
Kontrastverhältnis: | 300.000:1 |
Lampe: | Laser / Phosphorwandler |
Lebensd. Lampe: | 20.000 |
Ablenkfrequenzen: | |
H-sync: | 15 – 102 kHz |
V-sync: | 23 – 120 Hz |
Videobandbreite: | k.A. |
TV-Linien: | k.A. |
Videosignale: | 480i, 480p, 1080i, |
Obj.-Bedienung: | manuell |
Entf. f. Bildgröße 1m²: | 1,73 m |
Lensshift: | v: ±60 % h: ±23 % |
Bildentzerrung: | – |
Bildant. über opt. Achse: | 99 % |
Versorgungsspannung: | 100-240 V |
Leistungsaufnahme: | 475 W |
Leistungsaufn. Standby: | 0,3 W |
Audioverstärker: | 2 x 10W |
Anschlüsse: | . |
RGB in/out(Computer): | ja/ja |
RGB (BNC-Anschlüsse): | nein |
Video (FBAS): | ja |
Komponenten: | ja |
S-Video: | nein |
Digitaleingang: | 2x HDMI in/out, MHL + 1 HDBaseT |
Serielle (RS232): | ja |
USB: | ja |
Netzwerk: | RJ45 + WLAN (Dongle) |
Betr.-Geräusch: | 37 (30) dB |
Abluftaustritt: | rechts |
Abmessungen (HxBxT): | 166 x 416 x 351 mm |
Transportmaß über alles *): | 164 x 416 x 353 mm |
Gewicht: | 6,30 kg |
Einsatzgewicht **): | 6,95 kg |
Fernbedienung: | IR |
Besonderheiten: | Sehr großer manueller Lens-Shift |
Garantie: | |
UVP inkl. MWSt: | 3500 Euro |
*) inklusive aller festen, überstehenden Teile, **) mit Netzkabel, VGA-Adapter und einsatzbereiter Fernbedienung