Test: Epson EB-1470Ui

Test aus AV-views 2+3 / 2018

Der EB-1470Ui von Epson: ein kompakter und leistungsstarker Ultrakurzdistanzprojektor mit Laserlichtquelle und hoher Auflösung.

Der wichtigste Hersteller von LC-Chips für die Projektionstechnik ist Seiko Epson und so ist es keine Frage, dass Epson-Projektoren auf dieser Technologie basieren. Sie ist auf drei das Licht für die Farbanteile „Rot“, „Grün“ und „Blau“ modulierende Chips angewiesen-– daher auch die Bezeichnung „3-LCD“. Ein „Pfuschen“ wie bei der DLP-Technologie durch den Einsatz weißen Lichtes ist hier technisch nicht möglich, was den positiven Effekt hat, dass die Farben immer so sauber sind, wie es das Weiß der Lichtquelle zulässt.

Genau bei der Lichtquelle setzt man auch bei Epson nun verstärkt auf Laser + Phosphorrad, und auch unser heutiger Testkandidat, der Ultrakurzdistanzprojektor EB-1470Ui, nutzt diese praktisch verschleißfreie und robuste Lichtquelle, um ein farbstabiles und dank der Lichtleistung von 4000 Lumen auch für helle Räume bestens geeignetes Bild mit einer
hohen Auflösung von 1920 x 1200 Bildpunkten zu projizieren. Doch damit nicht genug. Epson hat mit dem EB-1470Ui ein interaktives Bündel geschnürt, das für Konferenzen, interaktive Meetings und Schulungen alles zur Verfügung stellt, was für die intuitive Nutzung von computergestützten
Medien erforderlich ist.
Test und Beschreibung des EB-1470Ui haben wir wegen des erheblichen Umfangs in zwei Beiträge geteilt. Heute wollen wir uns ausschließlich mit dem Projektor befassen und ihn in seinen Besonderheiten besprechen. Der zweite Teil im nächsten Heft rundet dann die Beschreibung ab. Wir widmen unsere Aufmerksamkeit dann ganz den interaktiven und kollaborativen Möglichkeiten des Paketes und testen, ob der interaktive Ultrakurzdistanzprojektor tatsächlich einen interaktiven Flachbildschirm ersetzten oder sogar seine Möglichkeiten übertreffen kann.

Der Projektor

Nun also zum Projektor: Als Ultrakurzer arbeitet er mit einem Umlenkspiegel und kann daher direkt an der Projektionswand montiert werden. Epson hat folgerichtig nur das Kabel für die Stromversorgung versenkt an der der Wand zugewandten Seite untergebracht. Alle anderen Buchsen sind seitlich gut hinter einer Blende erreichbar. Da finden wir dann alles, was in der Praxis zur Anwendung kommen kann und gebraucht wird: Der alte analoge Computeranschluss (VGA) ist sowohl als Ein- als auch als Ausgang vorhanden, zwei HDMI-Buchsen nehmen digitale Signale entgegen, eine davon unterstützt MHL und öffnet damit vielen PDAs den Zugang. Eine DVI-D Buchse ist als Signalausgang geschaltet. Darüber lassen sich weitere Displays oder Monitore mit dem Bildsignal versorgen. USB-Buchsen dienen nicht nur der Steuerung von Präsentationen. Über sie können auch gleich von einem Speicherstick Medien präsentiert werden. Zudem bietet der Anschluss einer Tastatur Möglichkeiten, die wir erst im zweiten Teil beschreiben werden. Selbstverständlich lässt sich der Projektor in ein Netzwerk einbinden, und zwar sowohl per Kabel als auch über die integrierte WLAN-Schnittstelle. Auch hierzu werden wir im nächsten Teil noch einiges zu sagen haben.

Anschlussfeld für sämtliche Signalformen und Normen.

Jetzt aber wollen wir endlich ein Bild sehen, legen unser Testsignal an und schalten den Projektor an. Der Lüfter läuft unüberhörbar los und bereits nach etwa zehn Sekunden ist das Bild in voller Pracht zu sehen – einer der Vorteile der Laser-Lichtquelle. Das Bild, wir haben die kürzest mögliche Projektionsdistanz gewählt, ist mit 95 x 152 cm schon riesig (entspricht einer Bilddiagonale von 70’’) und so hell, dass es auch im sonnendurchfluteten Raum hervorragend wirkt. Dabei haben wir nur den Farbmodus „Präsentation“ gewählt. Wir wollen es etwas leiser haben und suchen auf der Fernbedienung nach einer direkten Möglichkeit, in den ECO-Modus zu wechseln. Die ist nicht vorgesehen, aber der „User“-Taste kann man die Funktion zuordnen. Sie heißt „lautlos“ und das ist sie dann auch nahezu. Die Farbqualität ist, wie von einem LCD-Projektor nicht anders erwartet, sehr gut. Wer es genormt will, kann zum Color-Modus „sRGB“ wechseln, reduziert damit allerdings auch die Lichtleistung. Für unsere Messung schalten wir das Gerät auf „Dynamisch“. Nun wird die Farbqualität etwas schlechter, da offenbar ein höherer Grünanteil der Lichtquelle genutzt wird. Das führt dazu, dass das satte „Rot“ etwas weniger strahlend erscheint.

In diesem Modus messen wir nun und stellen bei unserem Testgerät einen Nutzlichtstrom von 4770 Lumen fest. Damit übertrifft das Gerät seinen Sollwert um 19% ! Ich erinnere mich nicht daran, in den letzten zwanzig Jahren, in denen wir Projektoren messen, schon jemals eine solche Übererfüllung festgestellt zu haben.

Epson: Auflösung HDTV 1920 x 1200,
Lichtleistung lt. Hersteller: 4000 Lumen

Lichtleistung gemessen (in lm):

4430 4850 4100
4950 5160 4580
5120 5410 4570

E = 4766 Lumen, gemessen in enger Anlehnung an IEC. Prozentuale Lumen-Abweichung von Herstellerangabe: 19%,
Lichtl. bei „sRGB“: 2963 Lumen,
Lichtl. bei reduzierter Lampenleistung: 3429 Lumen,
G2 = Emin/Emax * 100 = 79%

Epson: EB-1470Ui
+ Hohe Lichtleistung
+ Sehr gute Farbqualität
+ Hohe Auflösung
+ Breite Konnektivität