Überzeugende Präsentationen mit m.objects v.9.0

Test aus AV-views 6-2019

Neu in Version 9.0

Etliche Neuerungen weist die aktuelle Version gegenüber den Vorgängern auf. Wer die Vorgängerversion kennt dem fäll gleich die neue Farbgebung der Elemente auf der Timeline ins Auge. Auf den jeweiligen Modus der Bildmischung weisen unterschiedliche Grundfarben der Kurven hin. Bei Videoclips werden das erste und das letzte Bild der entsprechenden Sequenz als Icon angezeigt. Auch in diesem Modus ist die verzögerungsfreie Anzeige des Frames an der exakten Position des Mauszeigers mittels gedrückter Shift-Taste verfügbar, sodass man leicht eine gesuchte Stelle im Film finden kann.

Auch im Werkzeugfenster gibt es Neuerungen. Dieser Bereich bietet nun eine übersichtliche hierarchische Struktur der für die jeweilige Komponente verfügbaren Werkzeuge. In separate Zweige wurden Makros, Dynamikwerkzeuge und Mediendateien innerhalb der Baumstruktur verschoben, die sich einzeln zuklappen lassen und so einen besseren Überblick ermöglichen. Zusätzlich wurden auch Blenden und Toneffekte in das Werkzeugfenster aufgenommen, die sich damit direkt auf die Lichtkurven bzw. Tonspuren ziehen lassen. Der Weg über Formulare und Kontextmenüs ist hierfür also nicht mehr notwendig. Beim Ziehen der Werkzeuge ist darüber hinaus das jeweilige Symbol am Mauszeiger zu erkennen.

Besondere Farbeffekte sind nun dank Color Grading mit Hilfe von sogenannten Lookup-Tables, kurz LUTs, bei Videos und Fotos auf vielfältige Weise möglich. Lookup-Tables kommen seit vielen Jahren schon in der Nachbearbeitung von Spielfilmen zum Einsatz. Videofilmern wird diese Technik also bereits ein Begriff sein, die sich in der neuen m.objects-Version aber nicht nur auf den Einsatz auf Videosequenzen beschränkt, sondern auch auf Standbilder anwendbar ist. Für unzählige Effekte stehen im Internet kostenlose Kreativ-LUTs zur Verfügung, die sich hier nun ganz einfach einsetzen und ab m.objects live sogar in ihrer Wirkung modifizieren lassen.

Das Color Grading, also die Farbbearbeitung mit LUTs stellt ein hohes Maß an kreativen und künstlerischen Möglichkeiten zur Nachbearbeitung einer Präsentation zur Verfügung, denn Farben können spezifische Stimmungen erzeugen und emotionale Wirkungen von Bildern gezielt verstärken. Daneben ist ab sofort auch die Verwendung von Korrektur-LUTs für professionelle Filmkameras möglich.

Die Verarbeitung der Lookup-Tables erfolgt im Dynamikobjekt zur Bild- /Videoverarbeitung oder wahlweise auch im Bearbeitungsfenster von Videos oder Bildern. Außerdem können Kreativ-LUTs mit wenigen Mausklicks auch auf komplette Präsentationen angewendet werden. So entsteht ein individueller Look, der die Aussagekraft und Wirkung der Bilder und Videos unterstützt.

Bildbearbeitung in m.objects 9.0: Erweitert wurden die Möglichkeiten,
Bilder und Filme zu bearbeiten.

Ein einheitlicher Weißabgleich aller Bilder und Filme ist Voraussetzung für eine durchgehende Stimmung in der Präsentation. Eine entsprechende Funktion wurde integriert, deren Einsatz denkbar einfach ist: Man aktiviert im Bild-/Videobearbeitungs-Werkzeug die neue Pipettenfunktion und klickt im Bild oder Video auf einen Punkt, der farblich neutral – grau oder weiß – dargestellt werden soll. Diese Farbe wird entsprechend korrigiert, wobei dann alle weiteren Farben entsprechend angepasst werden. Da die m.objects Bild- und Videoverarbeitung ein Dynamikobjekt ist, kann man den Weißabgleich auch dynamisch verändern. Das kann gerade bei Videos mit nachgeführtem Weißabgleich durch die Kamera sinnvoll sein, um hier den Weißabgleich an die jeweilige Szenerie anzupassen.

Erweitert wurde der Video-Export um den aktuellen Codec H.265 (auch bekannt unter der Bezeichnung HEVC). Passend dazu gibt es neue Presets in den Exporteinstellungen speziell für 4K-Ausgabegeräte. m.objects nutzt nun bei allen Video-Exporten in den Formaten H.264 und H.265 Hardware-Encoding, das bei geeigneter Grafikkarte den Rechenprozesses um ein Mehrfaches beschleunigt. Der Export einer Show als Video – auch in hoher Auflösung – geht damit erheblich schneller vonstatten als bisher, je nach Grafikkarte bis zu zehnmal schneller.

Für Stereoskopiker gibt es hierbei ebenfalls wichtige Neuerungen: 3D-Präsentationen sind jetzt auch in den Formaten H.264 und H.265 sowie als Einzelbildsequenz exportierbar. Videos lassen sich mit den bewährten Programm-Funktionen auf einen bestimmten Ausschnitt zurechtschneiden. Neu ist die Möglichkeit, die Videos zu trimmen, also als neue Datei zu speichern, die nur noch die tatsächlich benötigte Länge plus eine wählbare Schnittreserve für spätere Bearbeitungen besitzt. Das spart eine erhebliche Menge an Speicherplatz. Der entscheidende Punkt dabei: Das Trimmen erfolgt ohne erneute Kompression – also ohne jeden Qualitätsverlust gegenüber dem Original und dadurch auch sagenhaft schnell. Wahlweise werden die Videodateien auf der Timeline unmittelbar gegen die getrimmte Version ausgetauscht – framegenau, versteht sich. Diese Vorgehensweise funktioniert mit nahezu beliebig codierten Video-Dateien.

Download von m.objects 9.0

Innerhalb von zwölf Monaten nach Kauf einer m.objects Version sind kostenlose Updates möglich von der Website https://www.mobjects.com/downloadcenter/ möglich. Wer also im Laufe dieses Jahres eine Version 8 erstanden hat, kann ohne Zusatzkosten nun upgraden. Wer noch keine Lizens hat, kann die aktuelle Software als freeware mit reduziertem Funktionsumfang oder als Demo-Software zum Testen nutzen.