Ein breites Spektrum an Projektoren für den flexiblen Einsatz im geschäftlichen Umfeld hat ViewSonic schon lange im Programm, aber seit einiger Zeit rücken auch Geräte für die Festinstallation in den Fokus des Unternehmens. Hier werden noch andere Ansprüche an Zuverlässigkeit und Robustheit gestellt. Neben guter Bildqualität und hoher Lichtleistung ist auch die Betriebssicherheit ein wichtiges Thema. Da herkömmliche Lichtquellen bekanntlich immer einen Schwachpunkt darstellen, ist die Laser-Phosphor-Lichtquelle eine gute Alternative, um einen zuverlässigen Betrieb zu gewährleisten. Wir haben uns heute den LS800HD angesehen, der dank seiner Halbleiterlichtquelle nicht nur einen langen 24/7 Einsatz gewährleistet, sondern auch eine besonders saubere Farbdarstellung verspricht.
Im LS800HD ist ein DLP-Chip von Texas Instruments verbaut, der eine Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten im 16:9 Format bietet. Durch Interpolation lassen sich auch Bildsignale bis zu 1920 x 1200 Pixel darstellen. Die Lichtleistung liegt laut Hersteller bei 5000 Lumen, womit das Gerät in der Lage ist, auch in hellen Räumen große Bilder mit ausreichendem Kontrast zu zeigen. Das wahrnehmbare Kontrastverhältnis ist übrigens das, was die Betrachter als „Helligkeit“ der Projektion empfinden. Während in den Datenblättern für das Kontrastverhältnis die Beleuchtungsstärke der Projektionswand im vollkommen abgedunktelten Raum zur Beleuchtungsstärke durch die Projektion eines weißen Bildes ins Verhältnis gesetzt wird und man dabei vielleicht einen Wert von 100.000:1 ermittelt, liegt der in der Praxis wahrnehmbare Kontrast bei Werten von 50:1 bis 100:1. Denn im hellen Raum ist das tiefste Schwarz das, was man an der Projektionswand bei ausgeschaltetem Projektor sieht. Schafft es der Projektor, die gemessene Luxzahl dort um das Hundertfache ( des Tageslichtes ) zu erhöhen, dann sehen wir ein Kontrastverhältnis von 100:1. Da zudem die Luxzahl an der Bildwand, die der Projektor liefert, im quadratischen Zusammenhang zur Bildgröße steht, reduziert sich die Bildhelligkeit und damit der Kontrast auf ein Viertel des Wertes, wenn man die Bildgröße verdoppelt. Für die Hellraumprojektion ist daher die Lichtleistung des Projektors in Zusammenhang mit der Projektionsgröße entscheidend für den wahrnehmbaren Kontrast, und nicht etwa die Kontrastangabe in den Datenblättern. So weit der kurze Ausflug in die Relevanz technischer Daten.
Der LS800HD benötigt eine Grundfläche von 36 x 44 cm und ist mit einem Gewicht von 11 kg problemlos handhabbar. Das nicht wechselbare, manuell bedienbare Zoom-Objektiv liegt praktisch komplett vom Gehäuse geschützt. Einzig: Der Einstellgriff für den Fokus steht einen Zentimeter vor. Die Justierung der Bildgröße (Zoom) erfolgt problemlos durch eine Aussparung an der oberen Gehäuseseite. Hier befinden sich auch zwei Steller für die Verschiebung des Objektivs (= Lensshift). Mit ihrer Hilfe lässt sich die Bildposition sowohl horizontal als auch vertikal in geringem Umfang anpassen, ohne dass eine Bildverzerrung entsteht. Reicht das nicht aus, so bietet der Projektor viele digitale Anpassmöglichkeiten.
Die Stellelemente für Fokus und Zoom sowie den horizontalen und vertikalen Lens-Shift sind an der Oberseite des Projektors gut zu erreichen.
An seiner Rückseite bietet der LS800HD Buchsen für alle wichtigen digitalen und analogen Signale. Vom alten VGA-Ein- und Ausgang über drei HDMI-Anschlüsse bis hin zu HDBaseT ist alles vorhanden, was heute für den Anschluss von Normsignalen üblich ist. Eine Netzwerkbuchse bietet die Möglichkeit der Einbindung in ein lokales Netz und auch eine altbewährte RS232 steht zur Verfügung.
Zugänge für die alten, analogen Bildsignale wie FBAS (Video) und VGA sind ebenso vorhanden, wie 3x HDMI, HDBaseT und LAN-Anschluss.
Etwa sieben Sekunden nach dem Einschalten des Gerätes beginnen die Lüfter hre Arbeit mit deutlich wahrnehmbarem Geräusch und nach 15 Sekunden sehen wir die Prachtfinken, das Logo von ViewSonic. Weitere 15 Sekunden und das angelegte Bildsignal erstrahlt in sehr sauberen Farben. Wir haben zunächst die Bildeinstellung „Präsentation“ gewählt und sind sehr erfreut über die klare und leuchtende Darstellung. Hier macht sich wohl auch bezahlt, dass eine gesonderte gelbe Phosphorschicht diese sonst bei DLP-Projektoren kritische Farbe klar erstrahlen lässt. Wie üblich müssen wir aber für unsere Messung in den hellsten Modus umschalten, aber auch jetzt bringt der LS800HD noch eine sehr gute Farbqualität, die DLP-Projektoren mit herkömmlicher Lichtquelle nicht erreichen. Das Farbmanagement ist auch bei diesem Projektor den Technikern von ViewSonic wirklich sehr gut gelungen. Wir stellen nun normgerecht die Lichtleistung fest. Da gibt es allerdings eine kleine Enttäuschung. Unser Kandidat liegt mit gemessenen 4240 Lumen um 15% unter dem Sollwert und damit knapp außerhalb vom Toleranzbereich. Ausreichend gut ist die Gleichmäßigkeit der Lichtverteilung. Das dunkelste der neun Messfelder erreicht 73 % des hellsten.
Mit einem Tastendruck auf die IR-Fernbedienung wechseln wir in den ECO-Modus und reduzieren dadurch die Lüftergeräusche von laut Hersteller 34 dB auf 32 dB.
Ebenfalls an der Geräte-Oberseite sind die Die Bedientasten sind leicht versenkt bzw. mit Schutzkragen gegen versehentliches Betätigen.
Gut ist es natürlich immer, wenn insbesondere ein fest installierter Projektor in eine Mediensteuerung eingebunden werden kann. Der LS800HD bietet dazu alle Voraussetzungen. Sowohl über die serielle Schnittstelle (RS232) als auch über Netzwerkkabel kann er in eine Raum- oder Mediensteuerung integriert werden. Ansonsten kommt meist die mitgelieferte IR-Fernbedienung zum Einsatz. ViewSonic hat sie mit einem Laserpointer ausgestattet und alle Signalquellen sind direkt per Tastendruck aufrufbar. So vermeidet man das unschöne Suchen der richtigen Quelle. Ebenfalls direkt erreichbar sind die Funktionen „ECO“ und der Farbmodus. Bereits bei anderen Projektoren von ViewSonic haben wir uns über die seltsame Farbgebung der separaten Taster zum Ein- und Ausschalten des Projektors gewundert: Anders, als im Straßenverkehr startet man hier mit „Rot“ und stoppt mit „Grün“. Was haben sich die Produktdesigner wohl dabei gedacht? Warum muss es überhaupt zwei getrennte Taster zum Ein- und Ausschalten geben?
Ein warmes Farbschema in der Einstellung „Foto“. 
Sehr schöne Farben bei „Präsentation“ 
Auch in der hellsten Einstellung ist die Farbwiedergabe sehr sauber.
Farbdarstellung
ViewSonic LS800HD: Lichtleistung in lm
ViewSonic: Auflösung HDTV 1920 x 1080, Lichtleistung lt. Hersteller: 5000 Lumen
| 3830 | 3980 | 3650 |
| 4330 | 4460 | 4020 |
| 4640 | 4990 | 4260 |
E = 4240 Lumen, gemessen in enger Anlehnung an IEC. Prozentuale Lumen-Abweichung von Herstellerangabe: -15%, Lichtl. bei „sRGB“ / „beste Farbe“: 2736 Lumen, Lichtl. bei „Präsentation“ / „Normal“: 2948 Lumen, G2 = Emin/Emax * 100 = 73%
Der LS800HD ist ein mit 5000 Lumen ausreichend starker Projektor, um auch in hellen Räumen ein großes, kontrastreiches Bild zu projizieren. Seine Full-HD-Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten erlaubt die Darstellung feinster Details und in Verbindung mit der sehr guten Farbqualität und der Laser -Phosphor- Lichtquelle kann das Gerät in vielen professionellen Einsatzbereichen punkten.
Technische Daten: ViewSonic LS800HD
| Hersteller: | ViewSonic |
| Modell: | LS800HD |
| System: | 1 x DMD 0,65“ |
| Auflösung (physikal.): | HDTV 1920 x 1080 |
| Darstellb. Auflösung: | WUXGA 1920 x 1200 |
| Lichtleistung angegeben: | 5000 Lumen |
| Lichtleistung gemessen: | 4240 Lumen (IEC) |
| Lichtleistung Foto: | 2740 Lumen |
| Ausleuchtung angegeben: | k.A. |
| Ausleuchtung gemessen: | 73 % |
| Kontrastverhältnis: | 100.000:1 |
| Lampe: | Laser/Phosphor |
| Lebensd. Lampe: | 20.000 |
| Ablenkfrequenzen: | |
| H-sync: | 15-102 kHz |
| V-sync: | 23 -120 Hz |
| Videobandbreite: | k.A. |
| TV-Linien: | k.A. |
| Videosignale: | 480i, 480p, 720i, 720p, 1080i, |
| Obj.-Bedienung: | manuell |
| Entf. f. Bildgröße 1m²: | 1,73 m |
| Lensshift: | v: -2,9% +11,8 % h: -2.5% +2.5% |
| Bildentzerrung: | digital |
| Bildant. über opt. Achse: | 115 % |
| Versorgungsspannung: | 100-240 V |
| Leistungsaufnahme: | 430 W |
| Leistungsaufn. Standby: | 0,5 W |
| Audioverstärker: | 2 x 5 W |
| Anschlüsse: | . |
| RGB in/out(Computer): | ja/ja |
| RGB (BNC-Anschlüsse): | nein |
| Video (FBAS): | ja |
| Komponenten: | ja |
| S-Video: | nein |
| Digitaleingang: | 3x HDMI, HDBaseT |
| Serielle (RS232): | ja |
| USB: | ja |
| Netzwerk: | RJ45 |
| Betr.-Geräusch: | 34 (32) dB |
| Abluftaustritt: | rechts |
| Abmessungen (HxBxT): | 161 x 360 x 440 mm |
| Transportmaß über alles *): | 168 x 360 x 440 mm |
| Gewicht: | 11,00 kg |
| Einsatzgewicht **): | 11,50 kg |
| Fernbedienung: | IR mit Laserpointer |
| Besonderheiten: | keine |
| Garantie: | 36 Mon |
| Marktpreis inkl. MWSt: | 2500 € |
*) inklusive aller festen, überstehenden Teile, **) mit Netzkabel, VGA-Adapter und einsatzbereiter Fernbedienung